Zentrale Enthärtung von Trinkwasser

Die zentrale Enthärtung von Trinkwasser wird in den letzten Jahren - insbesondere in Gegenden mit hoher Härte (größer 3,5 mmol/l = 19,6 °dH) - zunehmend diskutiert und anlagentechnisch realisiert. Insbesondere führt die Versorgung mit Wasser im Härtebereich 3 oder 4 zu Kalkablagerungen und damit zu nachteiligen Auswirkungen bei den Verbrauchern:

Kalkablagerungen

  • verursachen einen erhöhten Reinigungsaufwand bei Oberflächen,
  • führen zu einer deutlichen Erhöhung des Energieaufwandes bei Wärmetauschern,
  • erhöhen den Waschmittelverbrauch deutlich,
  • verkürzen die Lebensdauer von Rohrleitungen und Armaturen.

Ökologisch relevant sind zudem teilweise erhöhte Schwermetall-Emissionen aus den Trinkwasserinstallationen.
Aus diesem Grunde greifen Verbraucher vielerorts zu dezentralen Wasserenthärtungs­geräten, die meist nach dem Prinzip des Kationenaustausches arbeiten. Diese Anlagen verursachen aber hohe Folgekosten im Bereich von 0,8 bis 1,0 €/m³ entkalktem Wasser (Abschreibung über 10 Jahre, Salzverbrauch und Wartung). Ferner nimmt der Wasserverbrauch durch die Regeneration der Harze zu und wird das Abwasser mit Regenerationssalz belastet.

Der bessere Weg ist die zentrale Enthärtung im Wasserwerk, für die verschiedene, erprobte Verfahren zur Verfügung stehen:

  • Langsamentkarbonisierung (LEK)
  • Schnellentkarbonisierung (SEK)
  • CARIX-Verfahren
  • Nanofiltrationsverfahren (NF) und
  • Umkehrosmose (RO)

Für die Verfahrenswahl sind neben der Zusammensetzung und den Mengen der Inhaltsstoffe insbesondere auch die Voraufbereitung, die Aufbereitungskapazität, die Verwertung der Reststoffe, die Bedingungen für die Einleitung der unvermeidbaren Abwässer sowie eine evtl. erforderliche Nachaufbereitung entscheidungsrelevant.

Das obige Bild zeigt eindrucksvoll, welche Mengen an Kalk in einem Wasser gelöst sein können. Die hier abgebildeten Pellets stammen aus einer Entkalkungsanlage nach dem Verfahren der Schnellentkarbonisierung. Die hochreinen Pellets können in der Baustoffindustrie oder in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer eingesetzt werden.

Wir haben uns insbesondere auf die Schnellentkarbonisierung sowie auf innovative Membrantechniken wie Niederdruck-Nanofiltration (LPRO) und Umkehrosmose (RO) spezialisiert.

Kontakt
Ansprechpartner
Christian Kiechle
Hydro-Elektrik GmbH
Angelestraße 48/50
88214 Ravensburg
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Wolfgang Sontheim
Hydro-Elektrik GmbH
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88214 Ravensburg
Wasserhärte

Nach dem internationalen Einheitensystem ist der Gehalt an Erdalkali-Ionen in mmol/l anzugeben. In Deutschland gilt folgende Einstufung:

  • weich: ≤ 1,5 mmol/l
  • mittel: 1,5 bis 2,5 mmol/l
  • hart:   ≥ 2,5 mmol/l

Die Wasserhärte wird in Deutschland dennoch oft in °dH (Grad deutscher Härte) angegeben. 1 °dH ist definiert als 1mg CaO/100ml Wasser und entspricht einem Gehalt an Erdalkali-Ionen von rund 0,18 mmol/l.