Ozon-Biofiltration


Der Gehalt an natürlichen organischen Stoffen NOM (Natural Organic Matter) ist bedeutend, wenn ein Wasser für die Trinkwasserversorgung genutzt werden soll. Die NOM-Konzentration wird analytisch erfasst als die Summe des gelösten organischen Kohlenstoffes DOC (Dissolved Organic Carbon). Der DOC ist auch ursächlich für die Färbung des Wassers. Wasser mit erhöhten DOC-Gehalten sollte ohne Wasseraufbereitung  nicht zur Trinkwasserversorgung verwendet werden. Auch vermeintlich stabile Wässer können nach einer oxidativen Wasserbehandlung  (z. B. Dosierung von Desinfektionsmitteln) zu einer starken Verkeimung neigen. Neben dem DOC ist auch die Farbe des Wassers eine relevante Größe für die Dimensionierung einer Aufbereitungsanlage.


Ozon-Biofiltration
Ein bewährtes, an die Wirkungsmechanismen der Natur angelehntes Verfahren zur Aufbereitung huminstoffhaltiger Wässer ist die Ozon-Biofiltration. Unter der Einwirkung von Ozon als starkem Oxidationsmittel werden die organischen Kohlenstoffverbindungen mit hohem Molekulargewicht gespalten und die Konzentrationen der Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht erhöht. Ein Teil dieser so geschaffenen Verbindungen ist biologisch verfügbar und kann in der nachfolgenden (Bio-)Filtrationsstufe durch biologische Prozesse abgebaut werden.


Entfärbung
Die Färbung des Wassers ist abhängig vom DOC des Wassers, korreliert aber nicht mit diesem. So können Wässer mit geringem DOC eine hohe Färbung zeigen, andererseits auch Wässer mit hohem DOC eine vergleichsweise niedrige Färbung aufweisen. Durch die Ozonung werden die farbgebenden Substanzen aufgebrochen und die Färbung des Wassers um 80 bis 95 % reduziert. Die Entfärbung erfolgt sehr schnell und ist direkt abhängig von der Ozondosis.

DOC-Reduktion
Durch die Ozonung wird ein Teil des gelösten Kohlenstoffes zu biologisch abbaubaren Verbindungen transformiert. Im ozonfreien Milieu der nachfolgenden Filterstufe erfolgt der biologische Abbau, welcher auch als Mineralisierung bezeichnet wird. Je nach Wasser und Randbedingungen wie Verweilzeit etc. sind DOC-Entfernungsraten bis zu 35 % möglich.
Die Auslegung einer Ozon-Biofiltrationsanlage erfordert viel Erfahrung. Aus diesem Grunde können hier keine allgemeingültigen Daten angegeben werden. Ozondosen können bis zu 10 g/m³ betragen, übliche Filtergeschwindigkeiten liegen bei bis zu 7,5 m/h.

Besonders vorteilhaft bei diesem Verfahren ist die hohe Umweltfreundlichkeit, da - im Gegensatz zu Nanofiltrationsanlagen bzw. zur Umkehrosmose - so gut wie keine umweltbelastenden Substanzen eingesetzt werden müssen. 
Allerdings ist das Verfahren auch nicht auf alle Wässer anwendbar, gegebenenfalls muss zweistufig aufbereitet werden.


Gerne unterstützen wir Sie bei der Projektierung einer Anlage. Unabdingbar für die Projektierung ist neben der Angabe der hydraulischen Werte eine vollständige Wasseranalyse. Einen Fragebogen als Checkliste finden Sie im Downloadbereich.

Weitere Informationen erhalten Sie gerne auf Anfrage bzw. finden Sie in den Fachberichten zur Trinkwasseraufbereitung im Mediencenter.